Bowil - Gemeinde will Fahrende mit Gesetz verjagen
Fahrende sorgen in Bowil für Unmut: Ihre Fäkalien vertreiben Restaurantgäste und ruinieren die Heuernte.
Die beschauliche Gemeinde Bowil hat genug von Fahrenden. Seit Jahren nutzen Roma den Parkplatz Bori beim Gasthof Schlossberg für längere Aufenthalte. Erst diese Woche sei eine 60-köpfige Sippschaft nach fünf Wochen weitergezogen, wie Schlossberg-Wirtin Lotti Röthlisberger sagt. Sie spricht von unhaltbaren Zuständen: «Sie wollten ständig unser WC und Wasser benutzen. Wenn sie nicht durften, habe sie vor den Gästen auf den Rasen gemacht.»
Auch bei den benachbarten Bauern sorgen die Fahrenden für rote Köpfe: «Wegen ihrer Fäkalien habe ich ein ganzes Feld Heu verloren», sagt Evelyne Hetzel. Denn die Fahrenden nutzten Hetzels Feld als Toilette. Weil menschlicher Kot für Tiere tödlich sei, könne sie das Heu nun nicht mehr an ihre Pferde und Schafe verfüttern. «Ausserdem haben sie meinen Pferdeanhänger als Ersatzteillager verwendet.»
Jetzt handelt die Gemeinde Bowil: Sie plant ein Camping-Verbot auf dem Parkplatz Bori, das im lokalen Anzeiger publiziert worden ist. «Bisher konnte die Polizei nichts machen, weil die Gesetzesgrundlage fehlte», sagt Gemeindeschreiber Urs Rüegger. Das soll sich nun ändern. Mit dem neuen Verbot können die Fahrenden vom Platz verwiesen oder gar gebüsst werden.