Bolligen - Wer soll Bolligen regieren?
Vergessen Sie den US-Wahlkampf. Ebenso spannend wirds in Bolligen: Neben dem Ringen ums Präsidium werden im Gemeinderat zwei Sitze frei. Werden die Bürgerlichen den Sozialdemokraten einen Sitz wegschnappen?
Samira Zingaro / Berner Zeitung BZ
Wer ist der oder die Richtige fürs Bolliger Gemeindepräsidium? Welche Liste ist es würdig, in die Urne geworfen zu werden? Und welches Gesicht verdient eine Stimme? Am 9.November entscheidet sich im Agglo-Dorf nicht nur, wer neues Gemeindeoberhaupt wird, sondern auch, wie die Sitze in der siebenköpfigen Regierung verteilt werden.
Für das Gemeindepräsidium in Bolligen stehen die Chancen angesichts des Majorzverfahrens bei den drei Kandidierenden hoch, dass es am 30.November zu einem zweiten Wahlgang kommt. Gemeinderäte und Kommissionsmitglieder werden im Proporzsystem bestimmt. Dabei versuchen sich die Bolliger Parteien als Einzelkämpferinnen: Listenverbindungen gibt es keine.
Bildungsvorsteherin Esther Steinegger (SP) und Ressortleiter Hochbau, Richard Moser (Bolligen Parteilos/BP), treten ab. Vor vier Jahren wählten die Bolligerinnen und Bolliger erstmals einen siebenköpfigen Gemeinderat. Die SP hat seither drei Vertreter in der Regierung, die FDP sitzt mit zwei, BP und die SVP mit je einem Mitglied in der Exekutive.
Im Jahr 2004 hatten die Bürgerlichen das Nachsehen: Die SVP und der Freisinn verloren je einen Sitz, die Sozialdemokraten trumpften mit einem Wähleranteil von 33,7 Prozent auf.
Heuer gibt man sich im Vorfeld der Wahlen vorsichtig bei der SP: «Wir können nicht davon ausgehen, dass wir drei Sitze machen», so der Wahlleiter der Partei und Gemeinderatskandidat Stefan Vögeli. Dies auch, weil die SP nicht wie vor vier Jahren mit der EVP eine Listenverbindung eingegangen sei. Man habe die EVP angefragt, doch von dieser eine Absage erhalten.
Neben dem Bisherigen Jon Duri Tratschin und der Gemeindepräsidentin Margret Kiener Nellen setzte die SP auf den «Bekanntheitsgrad» von Niklaus Wahli, 56-jähriger Bauleiter und bisher Mitglied der Geschäftsprüfungskommission.
Indes liebäugelt die SVP mit einem zweiten Sitz im Gemeinderat, der «wohl auf Kosten der SP ginge», mutmasst Marianne Zürcher, Präsidentin der SVP, auf Anfrage. «Die Parteilosen sind mittlerweile in Bolligen zu verankert, als dass sie einen Sitz verlieren.»
Wichtiges Ziel sei selbstverständlich auch, sich bei den Wahlen ums Gemeindepräsidium durchsetzen zu können, so Zürcher. Mit Erich Sterchi wolle man den Weg in den 2. Wahlgang schaffen. «Sterchi liegt klar im Vorteil, da er seit acht Jahren im Gemeinderat sitzt.» Die SVP wollte sich ursprünglich mit der FDP auf einer Liste zusammentun, der Freisinn habe dies aber abgelehnt.
Rückendeckung erhält die Volkspartei von den Freisinnigen. «Unser Ziel ist es, vier eindeutig bürgerliche Sitze zu gewinnen», sagt der FDP-Parteipräsident Urs Kläger. Mit «eindeutig» meine er klar jemanden von der SVP oder der FDP. «Bei der BP kommt es auf die Person an. Schliesslich weiss man nicht, wie Bolligen Parteilos politisch steht.»
Bei der FDP setzt man auf die Bisherigen Walter Wiedmer und Peter Pfenninger. Oberstes Ziel bei der BP ist laut Rudolf Burger, Kandidat fürs Gemeindepräsidium und Vereinsvorsteher, den Sitz im Gemeinderat zu verteidigen.
Favorit für die Nachfolge von Richard Moser ist der 64-jährige Jörg Frei, ehemaliger Vorsteher des Wasserwirtschaftsamts beim Kanton und auf der Liste doppelt aufgeführt. Ebenso möchte die BP Burger in den zweiten Wahlgang bringen, erklärt der Kandidat gleich selbst.
Bolligen Parteilos existiert seit 2000. Im gleichen Jahr schaffte es der Verein in den Gemeinderat. Nach eigenen Angaben zählt sich BP «zur politischen Mitte» und will Geschäfte nach «sachlichen Erwägungen» beurteilen.
Es bleibt noch die Fünfte im Bunde: die EVP. Sie hat bisher keinen Vertreter in der Regierung, kämpft bei diesen Wahlen aber mit fünf Kandidierenden für einen Sitz in der Regierung.
Ein Artikel aus der
www.bolligen.ch
Für das Gemeindepräsidium in Bolligen stehen die Chancen angesichts des Majorzverfahrens bei den drei Kandidierenden hoch, dass es am 30.November zu einem zweiten Wahlgang kommt. Gemeinderäte und Kommissionsmitglieder werden im Proporzsystem bestimmt. Dabei versuchen sich die Bolliger Parteien als Einzelkämpferinnen: Listenverbindungen gibt es keine.
Bildungsvorsteherin Esther Steinegger (SP) und Ressortleiter Hochbau, Richard Moser (Bolligen Parteilos/BP), treten ab. Vor vier Jahren wählten die Bolligerinnen und Bolliger erstmals einen siebenköpfigen Gemeinderat. Die SP hat seither drei Vertreter in der Regierung, die FDP sitzt mit zwei, BP und die SVP mit je einem Mitglied in der Exekutive.
Im Jahr 2004 hatten die Bürgerlichen das Nachsehen: Die SVP und der Freisinn verloren je einen Sitz, die Sozialdemokraten trumpften mit einem Wähleranteil von 33,7 Prozent auf.
Heuer gibt man sich im Vorfeld der Wahlen vorsichtig bei der SP: «Wir können nicht davon ausgehen, dass wir drei Sitze machen», so der Wahlleiter der Partei und Gemeinderatskandidat Stefan Vögeli. Dies auch, weil die SP nicht wie vor vier Jahren mit der EVP eine Listenverbindung eingegangen sei. Man habe die EVP angefragt, doch von dieser eine Absage erhalten.
Neben dem Bisherigen Jon Duri Tratschin und der Gemeindepräsidentin Margret Kiener Nellen setzte die SP auf den «Bekanntheitsgrad» von Niklaus Wahli, 56-jähriger Bauleiter und bisher Mitglied der Geschäftsprüfungskommission.
Indes liebäugelt die SVP mit einem zweiten Sitz im Gemeinderat, der «wohl auf Kosten der SP ginge», mutmasst Marianne Zürcher, Präsidentin der SVP, auf Anfrage. «Die Parteilosen sind mittlerweile in Bolligen zu verankert, als dass sie einen Sitz verlieren.»
Wichtiges Ziel sei selbstverständlich auch, sich bei den Wahlen ums Gemeindepräsidium durchsetzen zu können, so Zürcher. Mit Erich Sterchi wolle man den Weg in den 2. Wahlgang schaffen. «Sterchi liegt klar im Vorteil, da er seit acht Jahren im Gemeinderat sitzt.» Die SVP wollte sich ursprünglich mit der FDP auf einer Liste zusammentun, der Freisinn habe dies aber abgelehnt.
Rückendeckung erhält die Volkspartei von den Freisinnigen. «Unser Ziel ist es, vier eindeutig bürgerliche Sitze zu gewinnen», sagt der FDP-Parteipräsident Urs Kläger. Mit «eindeutig» meine er klar jemanden von der SVP oder der FDP. «Bei der BP kommt es auf die Person an. Schliesslich weiss man nicht, wie Bolligen Parteilos politisch steht.»
Bei der FDP setzt man auf die Bisherigen Walter Wiedmer und Peter Pfenninger. Oberstes Ziel bei der BP ist laut Rudolf Burger, Kandidat fürs Gemeindepräsidium und Vereinsvorsteher, den Sitz im Gemeinderat zu verteidigen.
Favorit für die Nachfolge von Richard Moser ist der 64-jährige Jörg Frei, ehemaliger Vorsteher des Wasserwirtschaftsamts beim Kanton und auf der Liste doppelt aufgeführt. Ebenso möchte die BP Burger in den zweiten Wahlgang bringen, erklärt der Kandidat gleich selbst.
Bolligen Parteilos existiert seit 2000. Im gleichen Jahr schaffte es der Verein in den Gemeinderat. Nach eigenen Angaben zählt sich BP «zur politischen Mitte» und will Geschäfte nach «sachlichen Erwägungen» beurteilen.
Es bleibt noch die Fünfte im Bunde: die EVP. Sie hat bisher keinen Vertreter in der Regierung, kämpft bei diesen Wahlen aber mit fünf Kandidierenden für einen Sitz in der Regierung.
Ein Artikel aus der

www.bolligen.ch