Bolligen - Nur noch eine Aussenschule und keine neue Turnhalle

Der Bolliger Gemeinderat hält an der Schliessung der Schule Geristein fest.

rym / Der Bund
An der Gemeindeversammlung vom 22. November werden die Bolliger über verschiedene Veränderungen im Schulwesen entscheiden. So sollen etwa die verschiedenen Schulkommissionen neu in einer einzigen, der Bildungskommission, zusammengefasst werden. Auch die Schulkreise sollen zu einem einzigen verschmolzen werden - für die Bolliger Primarschulen wäre dann nur noch eine Schulleitung zuständig.

Der wohl strittigste Punkt dürfte aber die Zusammenlegung der beiden Aussenschulen Geristein und Ferenberg sein. Denn der Gemeinderat möchte die Schule Geristein schliessen. «Wir wollen zumindest eine Aussenschule erhalten», sagte Jon Duri Tratschin (SP), Gemeinderat und Ressortvorsteher Bildung und Kultur, gestern an einer Medienkonferenz. Ohne Zusammenschluss der Schulen seien aber beide Standorte gefährdet, da die Kinderzahlen beider Schulkreise seit Jahren auf einem tiefen Niveau stagnierten.

Schliessung stösst auf Widerstand

Im Herbst 2010 hatten 1240 Personen eine Petition unterschrieben, die den Erhalt der Schule verlangte. Mischa Colijn vom Komitee Pro Schule Geristein bestätigt auf Anfrage, dass man den Widerstand nicht aufgegeben habe. Vor den Sommerferien habe man an einem Fest Werbung für das Anliegen des Komitees gemacht, und kürzlich habe man mit einem Briefversand nachgedoppelt. «Die Schule ist ein wichtiger Teil von Geristein», sagt er. Als Vater dreier Kinder setze er sich für eine Schule im Dorf ein.

Beim Gemeinderat werden Erinnerung an die Gemeindeversammlung aus dem Jahr 2008 wach, als bei einem Rekordaufmarsch 1300 Personen erschienen. «Ganz so viele erwarten wir diesmal zwar nicht», sagte Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen parteilos) gestern und schmunzelte. Dennoch habe man die Gemeindeversammlung vorsorglich in eine Turnhalle verlegt.
Ein weiterer heikler Punkt betrifft die geplante Erweiterung der Schulanlage Lutertal. So will der Gemeinderat vorerst auf den Bau einer neuen Mehrzweck-Turnhalle verzichten und vorerst nur den künftigen Standort festlegen. Abklärungen hätten gezeigt, dass man auch mit den zwei bestehenden Hallen fahren könne, sagte Tratschin. «Wir können uns die vier Millionen derzeit einfach nicht leisten.»

Am 2. November um 20 Uhr informiert die Gemeinde im Reberhaus Bolligen zur geplanten Schulumstrukturierung.

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rym / Der Bund
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Erstellt: 26.10.2011
Geändert: 26.10.2011
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