Bolligen - Komitee weibelt für ein Nein zum Ausbaukredit Lutertal

Das Referendumskomitee 3065 Bolligen kämpft gegen den Kredit fürs Lutertalschulhaus. Statt einen Erweiterungsbau zu realisieren, sei ein Marschhalt gefragt.

hrh, Berner Zeitung BZ
Vieles sei unklar, nicht gesichert oder überstürzt geplant. Dies  ist die Meinung des überparteilichen Komitees 3065 Bolligen. Es hat gegen den Kredit für eine Schulhauserweiterung im Lutertal das Referendum ergriffen. 10,7 Millionen Franken hatte die Gemeindeversammlung für den Ausbau der Schulanlage gesprochen. Kurz darauf reichte das Komitee jedoch 435 Unterschriften gegen diesen Beschluss ein, 235 mehr als nötig. Das erste Referendum von Bolligen war Tatsache geworden. Nun kommt das Geschäft am 24. November an die Urne.
 
Vor  zehn Tagen   legte der Gemeinderat den  Medien seine Argumente für ein Ja zum Kredit dar (wir berichteten). Jetzt hat sich das Referendumskomitee gemeldet. Präsentiert wird ein ganzer Strauss von Gründen, warum es nicht sinnvoll sei, die Schulanlage Lutertal schon jetzt zu erweitern.
 
«Verkauf nicht gesichert»
 
Finanzieren will der Gemeinderat den Ausbau der Schulanlage Lutertal durch den Verkauf des alten Schulhauses Flugbrunnen sowie des danebenliegenden Areals, wo heute der Anbau steht. Nach dessen Abriss könnte dort eine Wohnüberbauung entstehen. Diese Pläne seien überstürzt, kritisiert das Komitee. Denn die Umzonung der Parzelle als Bauland sei noch nicht gesichert.  Inklusive neuer Bauvorschriften erfordere es ein mehrjähriges Planungs- und Bewilligungsverfahren. Zudem sei nicht bekannt, was bei einer Überbauung mit dem Feuerwehrmagazin und dem Gemeindehaus geschehen würde.
Die Erweiterung des Schulhauses Lutertal könne durch den Land- und Schulhausverkauf an der Flugbrunnenstrasse nur teilweise finanziert werden, befürchtet das Komitee: «Die Mittel für das Projekt lassen sich nur durch eine Erhöhung der Schulden finanzieren. Steuererhöhungen werden unumgänglich.»
 
Besorgt wegen Verkehr
 
Das Referendumskomitee kritisiert, die Stimmbürger würden über die wahren Absichten des Gemeinderats im Dunkeln gelassen. «Der Ausbau im Lutertal ist zu wenig durchdacht.» Denn einerseits würden Klassenzimmer leer stehen, weil die Quarta künftig an den Gymnasien unterrichtet wird. Andererseits fehlten  im Lutertal eine grosse Aula und eine Schulküche.
 

Besorgt ist das Komitee wegen des Verkehrs.  Für einen Teil der Schüler sei der Schulweg ins Lutertal länger und gefährlicher. Das Komitee fordert nun  einen Marschhalt. Dies erlaube es, das Erweiterungsprojekt im Rahmen einer Gesamtplanung anzupassen.


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hrh, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 01.11.2013
Geändert: 01.11.2013
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