Bolligen - Gemeinderäte wollen mehr Lohn

Die Löhne für die sieben Gemeinderatsmitglieder von Bolligen sollen um insgesamt 29'000 Franken steigen. Trotz Defizit im Budget 2013 sei das verkraftbar, so die Behörden.

maz / Berner Zeitung BZ

Solche Geschäfte seien heikel und müssten gut begründet werden, ist sich Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen Parteilos) bewusst. Der Gemeinderat schlägt nämlich vor, seine Entschädigungen zu erhöhen. Der Gemeindepräsident – ein 50-Prozent-Pensum – soll ab nächstem Jahr 85 000 statt bisher 80 000 Franken verdienen, der Vizepräsident 18 000 statt 14 000 Franken und die übrigen fünf Gemeinderatsmitglieder 16 000 statt 12 000 Franken. Die Sitzungsgelder und Spesenpauschalen bleiben gleich.


Der Gemeinderat hätte die Erhöhungen in eigener Kompetenz beschliessen können. «Wir wollen aber nicht den Eindruck eines Selbstbedienungsladens erwecken», so Rudolf Burger. Deshalb kommt die Angelegenheit am 20. November vor die Gemeindeversammlung. Burger sieht mehrere Gründe für ein Ja: In den letzten acht Jahren seien die Entschädigungen in Bolligen kein einziges Mal erhöht worden. Es werde immer schwieriger, qualifizierte Leute für den Gemeinderat zu finden. Und auch die neuen Entschädigungen seien, umgerechnet auf einen Stundenlohn, noch bescheiden. Pro Jahr schlagen die beantragten Lohnerhöhungen mit insgesamt 29 000 Franken zu Buche. «Das ist tragbar», sagt Burger.

Alles in allem präsentieren sich die Finanzen aber wenig erfreulich: Bei einem Umsatz von gut 28 Millionen sieht das Gemeindebudget 2013 ein Minus von 267 000 Franken vor. «Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht auseinander», bilanziert Gemeinderat Walter Wiedmer (FDP). Als Gebergemeinde müsse Bolligen im Rahmen des Finanz- und Lastenausgleichs immer höhere Abgaben zahlen, während die Steuereinnahmen rückläufig seien. Fürs 2013 will der Gemeinderat auf eine Steuererhöhung verzichten und vom Eigenkapital (momentan 3,7 Millionen Franken) leben. «Mittelfristig brauchen wir aber neue Steuerzahler – oder müssen uns überlegen, was wir uns noch leisten können und was nicht», sagt Wiedmer.

Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 24.10.2012
Geändert: 24.10.2012
Klicks heute:
Klicks total: