Bolligen - Gegen die Altersguillotine

In Bolligen soll es keine Beschränkung der Amtsdauer mehr geben.

wal / Der Bund
Es sei schwierig für die Parteien, Personen für politische Ämter zu finden, sagt der Bolliger Gemeinderat: Darum soll die Amtszeitbeschränkung aufgehoben werden: für die Mitglieder des Gemeinderates, für den Gemeindepräsidenten und für die Kommissionsmitglieder.

«Die Amtszeitbeschränkung ist ein alter Zopf», sagte Gemeindepräsident Rudolf Burger (Bolligen parteilos). Heute gebe es auf Gemeindeebene keine «Sesselkleber» mehr, zudem sei es ja stets möglich, jemanden abzuwählen. «Ich kann diese Vorlage bringen», sagte Burger. «Ich werde sicher nicht drei Amtszeiten bleiben.» Er werde von einer Aufhebung also nicht selber profitieren. «Wenn ich vierzig Jahre alt wäre, dann käme sofort dieser Verdacht auf», sagte der 61-jährige Burger.

Die Aufhebung würde vor allem das Gemeindepräsidium attraktiver machen, das mit 50 Stellenprozenten dotiert ist. Gerade für jüngere Kandierende stelle die bisherige Regelung ein Risiko dar, schreibt der Gemeinderat. Burger ist sich jedoch bewusst, dass die Vorlage an der Gemeindeversammlung vom 7. Juni umstritten sein dürfte.

Es gab eher negative Rückmeldungen aus der Bevölkerung, sodass Burger «ein bisschen pessimistisch» ist. 2010 lehnte die Gemeindeversammlung in Belp die Verlängerung der Amtszeit für den Gemeindepräsidenten ab.

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wal / Der Bund
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Erstellt: 18.05.2011
Geändert: 18.05.2011
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