Bolligen - Ein Reglement für ein Prozent der Bevölkerung

sha, "Der Bund"
«99 Prozent der Bolliger sind höflich und anständig, sie brauchen dieses Reglement gar nicht.» Was Urs Klaeger an der Gemeindeversammlung im Reberhaus im Namen der Geschäftsprüfungskommission sagte, war nicht als Argument gegen das neue Gemeindepolizeireglement gemeint. Doch nicht wenige Bolliger nahmen ihn beim Wort. In der Diskussion um das neue Reglement über die öffentliche Sicherheit wurden Stimmen laut, die sowohl Umfang wie Inhalt heftig kritisierten.

Er könne sich nicht vorstellen, dass Bolligen eine Bestimmung zur Verwendung von Schalldämpfern bei Spielzeugen mit Verbrennungsmotoren brauche, sagte ein Anwesender. Ein Landwirt kritisierte die strengen Verordnungen über die Nacht- und Mittagsruhe, die ihm das Ausüben seines Berufs praktisch verunmöglichten. Markus Walther (svp) monierte, dass das neue Reglement völlig marginale Bereiche regle und «den Leuten höchstens neue Ideen liefere, wie sie ihre Nachbarn ärgern könnten». Die Kritiken gipfelten in der Diagnose, der Gemeinderat leide wohl unter «Reglementitis».

«Keine Schikane»

Derart heftige Vorwürfe wollte Gemeindepräsidentin Margret Kiener Nellen (sp) nicht gelten lassen: Der Gemeinderat wolle niemanden schikanieren. Bolligen könnte mit einem eigenen Reglement transparenter agieren, als wenn nur übergeordnetes Recht vollzogen würde, so Kiener Nellen. Die Stimmenden folgten ihrem Antrag und nahmen das Reglement in seiner gemeinderätlichen Version an.

Ein Artikel aus

www.bolligen.ch

Autor:in
sha, "Der Bund"
Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 14.06.2007
Geändert: 14.06.2007
Klicks heute:
Klicks total: