Bolligen - Burger wohnt auswärts - im Moment

Diskutiert wird hier und dort bereits heftig, und Gemeindepräsident Rudolf Burger bestätigt: Zurzeit ist er in Bern daheim. Allerdings nur für zwei Monate.

Stephan Künzi, Berner Zeitung

Kann ein Gemeindepräsident, der nicht mehr vor Ort wohnt, im Amt bleiben? Zumindest unter politisch Interessierten in Bolligen wird die Frage diskutiert. Zumal der Betroffene seine Kollegen in der Exekutive informiert hat und gestern den Sachverhalt auch der BZ bestätigte: Rudolf Burger, Mitglied der Vereinigung Bolligen Parteilos (BP) und seit gut vier Jahren Gemeindepräsident im Halbamt, ist neuerdings in Bern zu Hause. Aus privaten Gründen.

 

Das verträgt sich nicht selbstverständlich mit seinem politischen Engagement. Obwohl Burger die Schriften nach wie vor in Bolligen hinterlegt hat und damit die Voraussetzungen für das Amt weiter erfüllt.

 

Alle halten sich zurück


Burger relativiert indes gleich, dass sein Aufenthalt in Bern nur vorübergehend sei. Bereits auf Anfang September werde er in sein Haus in Bolligen zurückkehren. Bis dann könne er seine Aufgaben auch von der nahen Stadt her gut erfüllen. Er sei weiter im gewohnten Rahmen in der Bolliger Verwaltung anzutreffen und zudem immer erreichbar – unter dem Strich werde er nicht länger als zwei Monate auswärts gelebt haben. Andere in vergleichbaren Positionen nähmen sich genauso lange eine Auszeit, und daran störe sich auch niemand.

 

Tatsächlich fallen die Reaktionen zurückhaltend aus. Unisono erklärten gestern die Präsidenten von SVP, SP, FDP und BP, dass die Sache bislang offiziell kein Thema sei, dass sie aber auch erst zum Problem würde, wenn der aktuelle Zustand von langer Dauer wäre. Eine ähnliche Deutung lässt die knappe Reaktion von Gemeindevizepräsidentin Kathrin Zuber (FDP) zu: «Wir werden genau hinschauen.»


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Stephan Künzi, Berner Zeitung
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Erstellt: 30.07.2013
Geändert: 30.07.2013
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