Beat Moser ist zwar schon seit dem ersten Januar im Amt, aber faktisch gerade für ein Wochenende "zwischen zwei Jobs". Am Freitag hatte er bei EMCH Aufzüge in Bern seinen Letzten. Er übergab dem Nachfolger die Akten und verabschiedete sich von seinen Arbeitskollegen.
Der erste Tag als Gemeindepräsident
Am Montag werde er dann im neuen Büro mit Ex-Gemeindepräsident Feller "zusammenhöcklen". "Er wird mir die Dossiers übergeben und mich auf der Verwaltung offiziell vorstellen." Drei Tage hat er Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen. An der ersten Gemeinderatssitzung am Donnerstag möchte er gemeinsam mit den Kollegen eine Übersicht der anstehenden Geschäfte erstellen, mit einer Prioritätenliste. "Die Tagesschule wird ein wichtiges Thema sein, die Erweiterung des Kindergartens, und natürlich die Ortsplanungsrevision."
Erwartungen an den Neuen
Die Erwartungen an Beat Moser sind hoch. Unterstützt wurde der Grüne im Herbst sogar von der SVP. "Ein hellgrüner" sei er schliesslich nur, hiess es da. Moser selber betonte im Wahlkampf stets, dass er gar nicht in allem ein Grüner sei, sondern vorallem auf Ausgleich bedacht und auch wirtschaftsfreundlich. Zuhören wolle er und Vertrauen aufbauen zwischen Volk und Verwaltung. Seine Botschaft kam bei vielen an. Moser wurde bei aussergewöhlich hoher Wahlbeteiligung mit fast zwei Dritteln der Stimmen gewählt.
"Es gab nirgends ein böses Wort."
Doch Moser gibt sich entspannt, er habe keine Angst vor den Erwartungen. "Vieles ist ja schon aufgegleist, da habe ich erstmal gar nicht viel zu entscheiden oder zu verändern." Auch sei er rundum mit offenen Armen empfangen worden: Im Gemeinderat, in der Verwaltung, in der Bevölkerung. "Es gab nirgends ein böses Wort. Ich gehe meine neue Aufgabe frohen Mutes und sehr zuversichtlich an!"
Verkehrsstau für den grünen Moser
Zum Schluss vom grünen Präsidenten einer Gemeinde mit Dauerstau noch etwas zum Verkehr? Thema neue 30er-Zone: "Da war ich natürlich dafür." Seine Bitte an die Bevölkerung: "Wir müssen ihr jetzt eine Chance geben und mal Erfahrungen sammeln." Thema Stau im Dorf: "Das einzige, was in nächster Zeit ein wenig Erleichterung verschaffen könnte, ist die neue Ortsdurchfahrt". Prinzipielle Verbesserungen wie eine Umfahrung oder eine neue Autobahnausfahrt liegen in der Kompetenz von Kanton respektive Bund, und da hiess es wiederholt: Njet! "Momentan haben wir wenig Hoffnung. Aber falls sich irgendwann mal wieder ein Türchen auftut, heisst es natürlich: Los!"