Arni - Erbe für ein Strässchen

Die Gemeinde hat mit dem Erbe von Hans Baumgartner die Strasse von der Arnisäge ins Gfell saniert. Aus Dankbarkeit setzte sie dem Verstorbenen einen Gedenkstein.

Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ

Wie die Jungfrau zum Kind ist die Gemeinde Arni zu einem fünfstelligen Geldbetrag gekommen: Hans Baumgartner hat ihr sein ganzes Vermögen vermacht. Darüber informierte Gemeindepräsident Kurt Rothenbühler die Gemeindeversammlung bereits im Frühjahr 2011.

Rothenbühler war im Vorjahr von Baumgartner ins Altersheim gebeten worden. Dort informierte ihn der ehemalige Schuhmacher, dass die Gemeinde sein Vermögen erben werde und das Geld für den Unterhalt der Gemeindestrassen verwenden solle. Baumgartner wünschte, dass nach seinem Tod die Öffentlichkeit von seinem angesparten Vermögen profitieren könne. Hans Baumgartner starb wenig später im Alter von 84 Jahren.

Heute ist die Strasse ins Gfell, an der Hans Baumgartner wohnte, saniert. Die Arbeiten konnten fast vollständig aus der Erbschaft des Verstorbenen bezahlt werden. Die Schuhmacherei und das Geschäft warfen zwar nur ein kleines Einkommen ab. Dazu kam aber noch eine IV-Rente, denn Hans Baumgartner war stark gehbehindert. Der alte Mann habe äusserst sparsam gelebt, sagt Kurt Rothenbühler. Sein einziger Luxus sei ein Motorroller gewesen, mit dem er gerne kleine Ausflüge unternommen habe.

Die Strasse ins Glück

Mit einem Gedenkstein, der mit einer kleinen Feier eingeweiht wurde, setzte die Gemeinde Arni Hans Baumgartner nun ein Denkmal. Der Stein steht an der frisch sanierten Strasse nach Gfell. Und Gfell heisst auf Hochdeutsch Glück.

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Laura Fehlmann, Berner Zeitung BZ
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Erstellt: 23.09.2014
Geändert: 23.09.2014
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