Alterssiedlung Halde: "Viele Leute warten darauf"
Zwölf Jahre seines Lebens beschäftigt sich der 70-jährige Martin Blaser bereits mit der Planung der Alters- und Wohnsiedlung „Halde“ in Biglen. Nun endlich scheint der Baustart absehbar. Bis am 4. Mai kann die Überbauungsordnung auf der Gemeinde eingesehen werden.
Gekauft hat Martin Blaser den alten Gasthof „Bären“ bereits 2002. Nach der Umnutzung in ein Altersheim erwarb er 2008 auch das Grundstück, das sich zwischen dem Heim und dem Bärenstutz erstreckt, mit dem Ziel, dort Alterswohnungen zu bauen. 2013 präsentierte er das Ergebnis eines Architekturwettbewerbs: Vier neue Gebäude will Blaser unterhalb des bestehenden Altersheims in den Hang bauen, mit Alters- und Familienwohnungen und unterirdischen Verbindungen zum bestehenden Altersheim, um den Bären-Betrieb unkompliziert auf die ganze Siedlung ausweiten zu können. 2017/18 hätten die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen sollen.
Nach mehreren Extrarunden über kantonale Amtsstellen liegt das Projekt nun endlich als Überbauungsordnung (UeO) bei der Gemeinde Biglen auf. Bis zum 4. Mai läuft die Einsprachefrist. Er hoffe, dass die UeO vom Kanton rasch bewilligt werde, sagt Martin Blaser. „Schliesslich hatte ich inzwischen mit jeder involvierten Stelle Kontakt wegen Details und Ausnahmen.“
"Einige sind schon gestorben"
Dass alles so lange dauern würde, habe er nicht erwartet, sagt Blaser. Er sei aber immer noch positiv eingestellt und freue sich, dass es wieder vorwärtsgehe. „Das ist halt unser System. Man muss sich immer wieder motivieren, wenn neue Stolpersteine im Weg liegen.“ Da die sieben Jahre alten Pläne aus dem Wettbewerb überarbeitet werden müssen, rechnet er damit, das Baugesuch im Herbst 2021 einreichen zu können. Auch da hoffe er, dass es jetzt „zackig“ und ohne weitere Einsprachen gehe. „Viele ältere Leute warten auf die Siedlung. Einige der Interessenten und Interessentinnen sind in der Zwischenzeit schon gestorben.“
Nicht vorgesehen ist eine grössere Spielfäche, wie sie das kantonale Baugesetz für Wohnsiedlungen dieser Grösse eigentlich vorschreibt. Begründet wird dies mit dem stark abfallenden Gelände und dem Naturschutz am Biglebach. Ausserdem verweist der Bericht auf die Spielflächen beim Feltschen-Schulhaus, die den Bedarf abdeckten. Als Ersatz ist am Biglebach im westlichen Teil der Halde ein öffentlicher Dorftreff mit einem kleineren Spielplatz geplant. Der Kanton muss die Ausnahme allerdings noch genehmigen.
Dorftreff im November an die Gemeindeversammlung
Am Dorftreff wird sich voraussichtlich auch die Gemeinde beteiligen. Der Gemeinderat wolle damit Martin Blaser für sein Engagement etwas zurückgeben, sagt Gemeindepräsident Guido Heiniger (BDP). In welchem Rahmen und in welcher Grössenordnung, ist noch nicht klar. „Wir werden im Gemeinderat einen Vorschlag erarbeiten und im November an die Gemeindeversammlung bringen.“
Die Forderung nach einem Begegnungs- und Spielplatz, wie ihn die Bevölkerung schon 2006 in der Zukunftswerkstatt zur damaligen Ortsplanungsrevision eingebracht hatte, spiele dabei keine Rolle, sagt Gemeindepräsident Guido Heiniger. „Ob dieses Bedürfnis nach so langer Zeit immer noch besteht, kann man nicht wissen. Inzwischen sind wir schon an der nächsten Ortsplanung.“