Allmendingen - Zu schmales Trottoir und unübersichtlicher Dorfplatz

Allmendingen geht die Sicherheit von Fussgänger:innen, insbesondere von Schulkindern, an. Ein ungelöstes Problem bleibt das schmale Trottoir.

Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch

Es gibt etwas, das alle Bern-Ost-Dörfer im Aaretal verbindet: Von Allmendingen im Norden bis Kiesen im Süden leidet man unter dem Durchgangsverkehr, der insbesondere morgens und abends die Strassen verstopft.

 

In Münsingen wird deshalb eine Entlastungsstrasse gebaut, in Rubigen versucht man das Dorf mit einer Tempo-30-Zone sicherer zu machen.

 

Allmendingen, eine kleine Gemeinde zwischen Rubigen und Muri, kann davon nur träumen. Eine Umfahrung stand hier noch gar nie zur Diskussion, mit dem Wunsch nach Tempo 30 lief der Gemeinderat beim Kanton auf. Die Sicherheitsprobleme für Fussgänger:innen, insbesondere auch für Schulkinder, müssen hier deshalb in Kleinarbeit angegangen werden.

 

Stück für Stück mehr Sicherheit

Für diese Kleinarbeit, Problemanalyse und Lösungsvorschläge, hat der Gemeinderat eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Die „AG Fuss- und Schulwegoptimierung" hat an der letzten Gemeindeversammlung ihre bisherigen Ergebnisse präsentiert. Sie empfiehlt, zehn Stellen genauer anzuschauen. Diese will der Gemeinderat nun Stück für Stück angehen.

 

Gemeindepräsident Alfred Jost (parteilos) ist auch Vorsitzender der Arbeitsgruppe. Er zeigte BERN-OST vor Ort, wo der Bedarf am grössten ist.

 

Trottoir nur 1.30 Meter schmal

Eines der Hauptprobleme ist das durchgehend schmale Trottoir. Teilweise ist es nur 1.30 Meter breit. Besonders prekär ist die Situation ausgerechnet bei der Schule. Ein Fussgänger:innenstreifen liegt dort leicht versetzt zum Pausenplatztor. Wenn eine Gruppe Schulkinder oder Kindergärteler:innen die Strasse überquert, wird es auf dem Weg zwischen Streifen und Tor eng. Das erfordert eine Disziplin, die Kindern naturgemäss oft  fehlt.

 

Das Trottoir zu verbreitern wäre wichtig, sei aber schwierig, erklärt Alfred Jost. Zum einen führt es zum Teil der Schlossmauer entlang, zum anderen müssten die Gemeinde und der Kanton für eine Verbreiterung mit zahlreichen Landeigentümern verhandeln. „Das könnte rund fünf bis zehn Jahre dauern“, so Jost.

 

Hotspot Dorfplatz

Ein anderer Hotspot in Sachen Verkehrssicherheit ist der Dorfplatz bei der alten Käserei, in der heute ein Lebensmittelladen ist. Hier treffen sich verschiedene Quartierstrassen, biegen Autos, Lastwagen und Velos ab. Ausserdem hält und wendet der Bus, und auch Fussgänger:innen überqueren den Platz. Dieser sieht mit dem alten Baum in der Mitte von weitem gemütlich aus. Von Nahem kann einem ob all den Linien und Fahrspuren aber schwindlig werden.

 

Hier will der Gemeinderat schon im nächsten oder spätestens übernächsten Jahr handeln. Der Platz soll umgestaltet und sicherer werden. Die Situation auf dem Dorfplatz würde laut Alfred Jost auch entschärft, wenn die Buslinie bis nach Rubigen verlängert würde. Dies zu erreichen sei aber ein sehr langwieriger Prozess.

 

Keine raschen Lösungen in Sicht

Allgemein rechnet er nicht damit, die Probleme rasch zu lösen. Als nächstes werde man sich mit dem Amt für Langsamverkehr und mit dem Oberingenieur des Kantons treffen und die Liste zusammen anschauen. Dann müsse man schauen, was machbar sei.

 

Nicht ganz gestorben ist die Idee von Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt. Eines der Argumente, die der Kanton dagegen angeführt hatte, war die Breite der Strasse, die es nicht nötig mache, den Verkehr zu verlangsamen. Gelingt es, ein breiteres Trottoir zu bauen, würde dadurch wohl die Strasse schmaler. Er selber sehe das Tempo zurzeit aber nicht als Hauptproblem, sagt Alfred Jost. Zumal sich ein Grossteil der Autofahrer:innen ans Limit halte.


Autor:in
Anina Bundi, anina.bundi@bern-ost.ch
Fehler gefunden?
Statistik

Erstellt: 11.12.2021
Geändert: 11.12.2021
Klicks heute:
Klicks total: